Muschel- und Bitterlingbesatz

Muschel- und Bitterlingbesatz

14. März 2021 Aus Von fdippl

In der ersten Besatzmaßnahme in diesem Jahr wurden das kürzlich ausgebaggerte Gewässer in Aufhausen hunderte heimische Teichmuscheln und Bitterlinge besetzt.

Muschel und Fisch bilden eine Symbiose und profitieren voneinander. Die Bitterlinge legen ihre Eier in die Muscheln, die Larven der Muscheln reifen im ersten Stadium in den Kiemen der Fische. Die Tiere kommen dabei nicht zu Schaden. Der Bitterling gilt stark gefährdete Fischart. An Muscheln konnte während des Ausbaggerns kein nennenswerter Bestand festgestellt werden. Deshalb hat sich der Verein entschlossen hier einen Stützbesatz durchzuführen. Die Muscheln sind Bestandteil von intakten Gewässern und halten bis zu einem gewissen Maße die Gewässer sauber. Sie wühlen den Boden auf und filtern das Wasser. Neben den bereits seit Jahren durchgeführten Maßnahmen zum Erhalt der Barbe und Nase bildet diese Maßnahme einen weiteren Baustein zum Erhalt gefährdeter Arten in unseren Gewässern. Ein intaktes Gewässer bildet die Grundlage für das gesamte Ökosystem, aber leider sind viele unserer kleineren Gewässer und Altarme in keinem guten Zustand. Stark verlandet und verschlammt leiden vor allem die heimischen Fischarten.
Dazu kommt der Fraßdruck geschützter Arten wie Kormoran, Gänsesäger und seit kurzem auch vom sich schnell ausbreitenden Fischotter, die in diesen Gewässern leichte Jagd haben. Wir finden immer mehr vom Otter getöteter Fische und auch Muscheln und Krebse. Bei den Fischen werden hier größtenteils nur die Innereien gefressen. Alles andere bleibt liegen. Wir sollten nicht vergessen, dass auch die Welt unter Wasser, wenn auch nicht immer so präsent, viele gefährdete Tierarten beherbergt die in gleichem Maße schützenswert sind wie Otter und Co. Es liegt nun in der Verantwortung von Politik und den betroffenen Verbänden für eine Ausgewogenheit zu sorgen, welche das Überleben aller Arten sicherstellt.